S Hochhausscheibe mit Lehmsteinen – Hotel in St. Gallen von Boltshauser Architekten – ModerneArchitekturTrends.de

Hochhausscheibe mit Lehmsteinen – Hotel in St. Gallen von Boltshauser Architekten

Wenige Meter vom St. Galler Bahnhof entfernt haben Boltshauser Architekten das Hotel Leo mit acht Geschossen und 102 Zimmern realisiert. Die schmale Hochhausscheibe steht neben der gründerzeitlichen Villa Wiesental. Beide Bauten sind im Eigentum der Aurora Anlagestiftung. Geführt wird diese wiederum von der Pensionskasse St. Gallen, die als Bauherrin fungierte.Boltshauser Architekten sind bekannt für ihre ausdrucksstarken Projekte und den sowohl konstruktiv auch gestalterischen Einsatz von Lehm, häufig kombiniert mit Beton, Holz und weiteren Baustoffen. 2024 erhielt Gründer Roger Boltshausen unter anderem dafür den Semperpreis. Auch in unserer viel gelesenen WOCHE #584 „Low Tech“ war das Zürcher Büro prominent vertreten.Das Hotel in St. Gallen ist ein Skelettbau mit massiven Kernen aus Ortbeton. Die Innenwände sind aus ungebrannten Lehmsteinen gemauert – großformatig in den Gästezimmern und kleinformatig in den öffentlichen Bereichen. Sie bleiben unverputzt sichtbar und werden in den Hotelräumen durch rohe Betondecken, Glasbausteine und dunkles Parkett ergänzt. Die beige-graue Klinkerfassade nimmt unter anderem Bezug auf die Villa direkt nördlich des Neubaus. Auf diese sowie den neuen, öffentlichen Raum zwischen den beiden Bauten reagierten die Architekt*innen laut eigener Aussage mit einer Absenkung der Gebäudehöhe auf sieben Geschosse und einer vertikalen Fassadengliederung in den unteren Geschossen. Mehrere Fenstertüren führen aus dem Erdgeschoss auf den Platz.An der Südfassade kehrten die Architekt*innen die Fassadengliederung quasi um. Hier dominieren horizontal durchlaufenden Brüstungsbänder, die erst in den drei obersten Geschossen von einer vertikal gegliederten Gliederung abgelöst werden. Prägendes Element werden die Fassaden durch senkrechte Lochsteine-Streifen aus Terrakotta, die vor den Lüftungsflügeln der Fenster sitzen.Auf einer Nutzfläche von 3.500 Quadratmetern kommen neben den Hotelzimmern ein Empfangs- und Loungebereich sowie ein Restaurant und eine Bar im Erdgeschoss unter. Der Wellnessbereich liegt im Dachgeschoss und wird durch eine begrünte Dachterrasse erweitert. Die Baukosten sind mit umgerechnet rund 20,3 Millionen Euro für die Kostengruppen 1 bis 9 angegeben. Fotos: Kuster Frey
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