Buchtipp: Typografische Höhlen – Kinderbuch Buchstabenhausen
Kinderbücher leben oft von der einen, zündenden Idee. Wenn wir hier ein Kinderbuch vorstellen, dann nicht nur wegen des Bezugs zur Architektur. Sondern auch deshalb, weil Maja Knochenhauer und Jonas Tjäder in Buchstabenhausen eine solche Idee auf charmante Weise durchdeklinieren.Knochenhauer und Tjäder lernten sich beim Architekturstudium in Göteborg kennen und sind nicht nur beruflich ein Paar. Buchstabenhausen ist ihr erstes Buch. Es folgt dem ABC und stellt auf je einer Seite einen Buchstaben vor. Der Clou: Die Buchstaben sind als liebenswerte kleine Architekturen gezeichnet vom Atelier im A über die Quinoakocherei im Q bis zum Zoo im Z. Kurze Gedichte erzählen amüsante Geschichten zu den Buchstaben und ihren Bewohner*innen. Wie es sich für ein zeitgemäßes Kinderbuch gehört, kommen dabei auch die Eltern nicht zu kurz beziehungsweise werden auf die Schippe genommen, wenn es etwa zum Yogastudio unter Y heißt: Alle sind achtsam, ja. Yoga liegt im Trend. Doch wieso merkt niemand, dass die Deckenlampe brennt? Muss man erwähnen, dass die bereits löschende Feuerwehr aus dem F ausgerückt ist?Ganz am Ende gibt es auch noch ein paar Suchaufgaben quer durch das Buch, wodurch Buchstabenhausen endgültig zum urbanen Wimmelbild in 26 Kapiteln wird. Architektur und Erzählung verdichten sich in den Buchstaben zu kleinen Welten, wie Kinder sie bekanntlich lieben. Neben dem Lerneffekt den engagierte Eltern natürlich von einem solchen Buch erwarten ist es eben diese Form des Eintauchens in die ganz unprätentiös gezeichneten Fantasiehöhlen, die Buchstabenhausen zu einer empfehlenswerten Publikation macht.Text: Gregor HarbuschBuchstabenhausenMaja Knochenhauer und Jonas Tjäder40 Seiten Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2024ISBN 978-3-7512-0440-817 Euro
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